Zukunft mit neuem Konzept?

Bauernmärkte gibt es bereits seit Jahrhunderten in der Stadt – erst 1936 erfolgte eine Konzentration an der Ulmenstraße, die im Laufe der Zeit zu einer festen Institution im Düsseldorfer Großhandel wurde und sich als Düsseldorfer Großmarkt präsentiert. Mit einem Gesamtumsatz von rund 500 Mio. Euro zählt dieser heute zu den wichtigsten Großhandelsplattformen Deutschlands – sowohl für Gastronomen, Markthändler und Hoteliers, als auch für Floristen, Gartencenter und jede Menge Großverbraucher. Doch nicht nur in Düsseldorf, sondern auch in den anliegenden Metropolregionen sichert der Großmarkt die Nahversorgung regionaler Wirtschaftskreisläufe vieler klein- und mittelständischer Unternehmen. Dazu sollte nicht unerwähnt bleiben, dass das enorme Wachstum des Markts nicht zuletzt den eigenen Reihen entstammt, nämlich den Erzeugern und Großmarkthändlern, die sich 2014 in der Großmarktgilde Düsseldorf organisierten. Jahre zuvor hatte man bereits mehrfach durch eigene Investitionen in die Verkaufsstände und eigene Markthallen innerhalb der riesigen Fläche der ehemaligen Fabrik Rheinmetall an der Ulmenstraße investiert.  So umfasst der Großmarkt inzwischen insgesamt über 30.000 qm Lager- und Kühlflächen, Blumengroßmarkthalle inklusive.

Doch der Düsseldorfer Großmarkt ist in die Jahre gekommen. Mit einem offenen Brief der Großmarktgilde an Oberbürgermeister Thomas Geisel hatte man 2014 bereits die desolate Situation des Großmarkts thematisiert und um Beihilfe gebeten. Dabei geht es vor allem um die gravierenden Missstände der vorhandenen Infrastruktur, aber auch fehlende grundsätzliche Rahmenbedingungen für bauliche Maßnahmen sowie das Ausbleiben notwendiger Investitionen der Stadt zur Modernisierung und Instandhaltung des Geländes werden thematisiert. Bisher belaufen sich die Kosten der dringend notwendigen Sanierungsmaßnahmen auf über 35 Millionen Euro. Doch auf Seiten der Stadt hält man sich hierzu ziemlich bedeckt.

Keine Einigung zwischen Stadt und Händlern
Zuvor hatte man sich bei der Großmarktgilde dazu entschlossen, ein ausgefeiltes Konzept zur Modernisierung des Marktes zu entwickeln, das sich dem Großhandel mit frischen Lebensmitteln, Blumen und Pflanzen aus der ganzen Welt, aber auch als Innovations- und Kompetenzzentrum der Herausforderungen der Ernährungswirtschaft annehmen würde. Dieses Konzept beinhaltete ebenfalls neue Mobilitäts- und Energiekonzepte – dringend notwendige Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen, die die Zukunft von über 80 Familienbetrieben und ca. 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mitbestimmen. Eigens zur Beauftragung der Fachplaner und Experten wurde durch die Mitglieder der Großmarktgilde eine Gesellschaft gegründet und durch diese ein 6-stelliger Betrag zur Verfügung gestellt. Bereits im Oktober 2017 hatte die Händlergemeinschaft der Stadtverwaltung und den Referenten aus dem Büro Oberbürgermeister das Konzept zur Abstimmung vorgelegt. Dieses wurde jedoch abgelehnt. Auch eine erneute Vorlage beim Oberbürgermeister im Dezember 2017 fand keine Beachtung. Vielmehr sprach man nun vom Verkauf des Geländes an die IDR AG, die Neuerrichtung eines stark verkleinerten Großmarktes an anderer Stelle auf dem bisherigen Gelände – allerdings zu einem stark überhöhten Preis von über 50% über der aktuellen Bewertung des Gutachterausschusses und daraus resultierenden Mietpreiserhöhungen, die aktuell noch zu keiner Einigung zwischen den beteiligten Parteien geführt hat.

Hier finden Sie einen Auszug aus dem entwickelten Konzeptpapier.

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